Dieser Schlummer möge währen,
Diese Träume mögen glücken:
Zu dem Fürsten will ich wallen,
Dem sich meine Garben bücken.
Dessen Gaben hochzupreisen,
Mund und Herz und Seele singen,
Und aus dessen Liederquellen
Meine eignen Lieder springen.
Denn von seinen Lieblichkeiten
Sind die meinen nur entwendet:
Zürn’ er nicht, daß all mein Sinnen
Sich in ihm erschöpft und endet.
Trank die Erde wie ein Kindlein
Gestern noch an Wolkenbrüsten
Winternaß auf allen Hügeln;
Eingeschlossen manches Stündlein
Träumte sie von Liebeslüsten
Wie ein Bräutchen hinter Riegeln.
*
Kühle Riegel keuschen Eises;
Doch die Träume alle flogen
Zu dem nächtlich süßen Spiele;
Aber als mit eins ein leises
Frühlingswehen kam gezogen,
War ihr Träumen schon am Ziele.
*
Güldner Beete zarten Schimmer
Legt sie an und Blütendecken,
Buntgewirkt und buntgerändert –
Wie ein hübsches Frauenzimmer
Täglich unter Scherz und Necken
Neu sich kleidet und bebändert.
*
Täglich andre Farben, Blüten:
Wie ein Mädchen, ein geküßtes,
Blaß und rot im Liebeswallen.
Farben, wie sie niemals glühten:
Wie gestohlner Schimmer ist es
Aus den ew’gen Sternenhallen.
*
Kommt zum Garten mit dem Weine,
Laßt uns seine Gluten nippen,
Die entflammt am Liebesglühen:
Schneekühl in des Kelches Scheine
Läßt er hinter roten Lippen
Erst die große Flamme sprühen.
*
Aus der Nächte dunkler Halle
Steigt empor die goldne Sonne:
So der Wein aus seinen Krügen. –
Her die blitzenden Kristalle!
Schenkt ihn ein, den Saft der Wonne!
Trinken wir in vollen Zügen! –
*
Wandelnd nun im kühlen Schatten
Sehen wir im Sommerregen
Tränen auf der Erde Wangen;
Doch es freuen sich die Matten
Dieser Perlen allerwegen,
Die vom goldnen Halsband sprangen;
*
Freuen sich am Duft des Weines,
An der Schwalbe, an der Taube,
Die im Busche gurrt und flattert,
Wie ein Mägdelein, ein feines,
Hinterm Vorhang in der Laube
Heimlich kichert, leise schnattert.
*
Aber meine Seele wittert,
Ob vielleicht in Morgenlüften
Duft vom fernen Freunde schwebe;
Und im Wind die Myrte zittert,
Gibt dem Wind ihr zartes Düften,
Daß dem Freund er’s weitergebe.
*
Und die Vögel singen tausend
Lieder, und die Palmen mächtig
Rauschend ihre Zweige schwingen:
Hört mein Trauter, wie das brausend
Anhebt, und sich alles prächtig
Müht, ihm meinen Gruß zu bringen? – –
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