Drittes Kapitel. Florentins Verwandlung.

„Wie gesagt, ich begreife ihn nicht!“ antwortete vierzehn Tage später der Sekretair Flimmer dem Prinzen Moriz.

„„Ei nun,““ erwiederte dieser: „„er wird doch endlich zur Vernunft kommen. So, wie jezt, ist der Kerl auf dem sichersten Wege sein Glük zu poussiren.““

Doch ehe ich die beiden Herrn weiter plaudern lasse, muß ich meinen Lesern sagen, daß Florentin von Duur der Gegenstand ihrer Unterhaltung war. Dieser durch so manche Erfahrung gewizte, durch so manche Fatalität stolzer und kühner gemachte, Hofmann hatte in einem Zeitraum von wenigen Tagen, (nur wenigen wars bekannt, durch welchen Talisman,) sich dermaaßen im Kredit der Piedronen, Benedetten und Morizze emporzuschwingen gewußt, daß man aus wichtigen Gründen für seine Tugend und ehmalige Rechtschaffenheit hätte zittern können. —

Alle Thüren standen ihm offen; kein Kammerdiener, keine Leibwache hielt ihn von den Kabinetern der Großen zurük; unangemeldet trat er zum Herzoge und dessen Favoriten ins Zimmer, in deren Gesellschaft er sich von nun an täglich befand.

Einige riethen hier hin, andere dorthin, um Florentins plözliches Steigen beim Hofe zu erklären; die meisten deuteten alles auf Rosaffen hin, welche den schönen Grafen vielleicht genauer ins Auge gefaßt, und ihn liebenswürdig gefunden haben konnte. Die Leute hatten in so fern nicht unrichtig gedeutelt, aber die eigentliche Schnellfeder des Duurischen Hofglüks war ihnen doch unbekannt geblieben.

Was Rosaffen betrift: so hatte sie in der That Florentinen izt erst schöner gefunden, als ers ihr bis dahin geschienen. Alle übrige Damen des Hofes bemerkten in diesen Tagen am Grafen ein Gleiches. Er war bei weitem nicht mehr der sonstige, schüchterne, zurükhaltende, misantropische Sauertopf, sondern gefälliger, kekker, tändelnder, unterhaltender, als irgend ein unter dem Panier der Venus graugewordner Ritter — Wo er hintrat, erschien neben ihm die muthwilligste Freude, wo er einen Zirkel verlies, schlich die gähnende Langeweile mit allen ihren Foltern ein.

Die schöne, wollustathmende Rosaffa, welche noch die alten Launen unsers Grafen kannte, wußte jezt ihre Schwächen und Fehler so reizend in die Glorie der Tugend zu verhüllen, daß sie dreimahl schöner, als vorher war; Oeffentlich hing sie freilich an Piedro; aber wer konnte ihrs verwehren im Geheimen nach den Grafen hinzuschielen, oder ihm unvermerkt die Hand zu drükken, oder ihm unterweilen einen von tiefen Seufzern gehobnen Busen erblikken zu lassen? — So listig, so erfahren wie sie in der Kunst war Nezze für Männerherzen zu strikken, waren nur wenige, und eben dies lies gewis den herrlichsten Sieg über Florentin für sie hoffen. Und als sie schon liebebekennende Erwiedrungen ihrer Blikke, ihrer Händedrükke, ihrer Seufzer spürte — o, welches weibliche Herz hätte da noch von fehlgeschlagnen Wünschen träumen können?

So wie in der Damenwelt der Name: Fiorentino! Fiorentino! allenthalben die Losung geworden war, eben so auch in der männlichen und vorzüglich politischen Welt Kanellas. Ich wag’ es nicht zu bestimmen, von welcher Seite er mehr geliebt und geschmeichelt wurde. Aber so viel ist gewis, daß Florentin bei den Kanellesischen Volkspressern ursprünglich und am meisten sein Glük gegründet hatte.

So unwichtig er auch bisher in den Augen des Hofes gewesen war: so zeigte man sich ihm denn doch mehr, als kaltblütig und gleichgültig, weil er im Verdacht stand, als hielt er sich mehr zur Volksparthei, denn zum Hofe. Allein nun war auch der geringste Argwohn von ihm in dieser Rüksicht verschwunden, denn er hatte eine neue, goldhaltige Quelle für Piedros Finanzen aufgefunden, die freilich im Herzen des Volks aufgeschlagen werden mußte, aber auch um deswillen desto ergiebiger floß.

Bald darauf rükte er mit mehrern Plänen hervor, die so fein ausgearbeitet waren, und so lieblich nach Machiavellis Kompendium der Staatskunst schmekten, daß Piedro, Moriz und Benedetto dem erfinderischen Kopf schlechterdings ihre Bewunderung nicht versagen konnten. Kurz, er hatte aller Beifall gewonnen; — eine fürchterliche Art Freunde zu erlangen, wenn das schon gemärterte Volk unter diesen neuen Foltern noch mehr leiden und Weh’ und Jammer über solchen Bund schreien muß!

Auf alles dies, meine Leser, bezog sich nun das Gespräch des Prinzen Moriz mit seinen Getreuen. — Flimmer, der vorher nicht wenig argwöhnisch auf den Grafen gewesen war, wurde es durch dessen jähe Metamorphose noch mehr. Nur Moriz, der um die ganze Sache genauer zu wissen glaubte, schäzte Florentinen, doch heißt das a la Moriz!

„Ich traue ihm nicht!“ rief Flimmer einmal über das andere des Prinzen tauben Ohren zu.

„„Du bist ein Narr!““ war die gewöhnliche Replik darauf.

Flimmer. Und gebt acht, gnädigster Herr, gebt acht, daß Euer Flimmer, der sich noch so selten betrogen, sich auch diesmahl nicht hintergeht.

Moriz. Sprich, du Erzhase, du furchtsamer Teufel sprich — hast du je, binnen der Zeit, daß er sich in Kanella befunden, eine einzige schiefe Handlung von ihm observirt?

Flimmer. Ich muß es eingestehn, keine einzige, ungeachtet ich ihn schärfer beobachtet habe, als der Satan eine arme Sündersseele — aber — —

Moriz. (lachend) Ich kenne meinen Mann von innen und von aussen — wenn mancher wüßte, was ich weis — ha, ha, ha! er kettet sich nicht so leicht wieder von uns los — zum Glük, daß er mir diesmal mit seiner Gipspuppengestalt nicht wieder ins Gehege fällt! — Na, trink ein Glas Zyprier! Ich hab’ heut Laune.

Flimmer. (trinkt)

Moriz. Kannst dich dem Teufel darauf ergeben, daß er sich so sehr vergarnt hat, — — doch, trink! —

Flimmer. (gießt ein und trinkt)

Moriz. Weißt du sonst irgend etwas aufzutischen? Wie bin ich beim Volke akkreditirt?

Flimmer. (lächelnd) Wird darum sich ein Moriz kümmern?

Moriz. Ich hab’ heut Laune, und frage danach.

Flimmer. Akkreditirt? — hm, mehr als der Landesherr selber.

Moriz. Und der Kardinal? — Fülle den Becher und trink!

Flimmer. (grinsend) Sr. Eminenz? — hm, wird allgemein — — gehaßt.

Moriz. (sich mit der Hand übers Gesicht fahrend, um ein Lächeln zu verwischen) Wirklich? (zukt die Achseln.) Doch von etwas andern. — Sag mir, befindet sich noch der alte, stumme Schurke beim Grafen, der ihn einmal vor Jahr und Tag aus der Welt befördern sollte?

Flimmer. Freilich! freilich!

Moriz. ’s ist mir doch lieb, daß mein damahliges Projekt mit dem Gifttrank scheiterte. Duur soll und wird mir mit seinem Kopf noch wichtige Dienste leisten.

Flimmer. Aber eben der Badner, und der mit dem Grafen zurükgekommne verwegne Dulli, dessen Geschichte mit der Ladda — —

Moriz. Ich weis es ha, ha, ha!

Flimmer. Ich sage, eben diese odieuse Gesellschaft des Grafen erregt in mir so viel Besorgnisse! —

Moriz. Schweig mit deinen ewigen Besorgnissen! Gesezt auch, der Graf führe etwas Hinterlistiges im Schilde: so müßten du und ich den Kopf verloren haben, wenn wir nicht bald davon Wind bekämen — und dann läßt man ihn gefänglich einziehn, oder schikt ihn auf die Galeere, oder geradenwegs in die andre Welt. —

Flimmer. (am Fenster) Sein Wagen hält jezt, unten am Schlosse — er springt heraus — —

Moriz. Sein Besuch ist mir willkommen; Ich habe Laune. — Geh du!

Ehren-Flimmer entfernte sich, halbbenebelt von Zyprier. Der Prinz war noch keine Minute allein, als Florentin ziemlich eilfertig hereintrat.

„Nun, lieber Graf! das gefällt mir; Ihr vergeßt mich doch nicht unter so vielen andern, die von Euch nicht vergessen sein wollen! Sezt Euch neben mir nieder und seid vertraulich, wie mit Eurem Busenfreunde.“

Florentin. (höflich) Ew. Hoheit machen mich stolz. — Doch wer würde sich solcher Gnade und einer solchen Busenfreundschaft weigern?

Moriz. Na, ich denks auch. Sezt Euch doch. Ich hasse die steife, vermaledeiete Etikette unter vier Augen. Dort stehn dreierlei Sorten des kostbarsten Weines — wählt! — sezt Euch her und trinkt!

Florentin. (gehorchend) Ihr überhäuft mich mit Gnadenbezeugungen, gnädigster Fürst.

Moriz. Nicht doch. Hört, Ihr habt des Herzogs Beifall, und da könnt’ Ihr des meinigen leicht vergessen.

Florentin. (mit einem Blik voller Sprache) Prinz — Ihr fühlt Euern Werth, wisset, wer im Lande dominirt — und das macht Euch so sprechen!

Moriz. (füllt die Gläser) Ha, ha, ha! Schelm! (er klingelt. Ein Lakai tritt herein, zu welchem er sagt) Ich befinde mich nicht wohl — bin in einigen Stunden nicht zu sprechen — selbst wenn Sr. Eminenz der Kardinal, — oder des Herzogs Durchlaucht schikt. (der Lakai entfernt sich) Nun, Fiorentino, wir sind ungestört. Eure Miene schien mir so etwas zu weissagen — laßt uns plaudern.

Florentin. Ich bringe Euch dazu einen wichtigen Stoff.

Moriz. Nun?

Florentin. Es herrschen furchtbare Gährungen im Volk.

Moriz. Volk! Volk! — pah, was will der Wurm?

Florentin. Es läßt sich alles zu einer allgemeinen Empörung an. —

Moriz. (kalt) So?

Florentin. Die Sache ist für uns um so bedeutender, je geheimer sie gehalten wird.

Moriz. Woher habt Ihrs denn? (trinkt)

Florentin. Von meinen Spionen. Ja, noch mehr. Einer derselben bringt mir eine Liste mit den Namen derer, die, im Fall einer Rebellion, massakrirt werden sollen. Der Eurige steht oben an.

Moriz. (sezt gleichgültig das Glas hin) Ehre dem Ehre gebührt!

Florentin. (mit Nachdruk) Im Raum dreier Monate soll unsre jezzige Regierung umgeworfen sein!

Moriz. (die Stirn faltend) Und wer soll herrschen?

Florentin. Das Volk.

Moriz. (bitter) Wer?

Florentin. Das Volk!

Moriz. Wer — wer soll herrschen, wenn Piedros Unvermögen zum Regieren öffentlich anerkannt worden? — Wer? —

Florentin. (kalt) das Volk!

Moriz. (aufspringend) Und das wird nicht geschehn! oder Moriz müßte von einer Bettlerfamilie stammen — müßte nicht in Kanella sein.

Florentin. (steht auf und geht durchs Zimmer, indem er sich auf den Finger beißt, und eine Miene zieht, als einer, welcher diebischerweise ein Geheimnis entwendet.)

Moriz. Verdammt! — da sollts auf diese Gefahr zu einer Rebellion kommen, und Ihr Schurken von Demokraten solltet Morizen kennen lernen!

Florentin. (sich umdrehend) Ja, gnädigster Prinz, ich zweifle, nicht, — besonders wenn Ihr dies an der Spizze von wenigstens zehn bis zwanzig tausend Mann sagtet!

Moriz. (starrt lange vor sich nieder, geht dann rasch zum Grafen, legt vertraulich seine Hand auf dessen Achsel; seine Mienen sprechen, aber — sein Mund schweigt. Er dreht sich wieder um und pfeift — geht zum Tisch und klingelt.)

Florentin. (beobachtet den Prinzen mit scharfen Blikken unverwand, so sehr er sich auch den Schein des Gleichgültigen giebt)

Moriz. (zum hereintretenden Lakai) Schampagner!

Florentin. (mit Theilnehmung und Ernst) Prinz!

Moriz. (zerstreut) Was ist?

Florentin. Ihr scheint ein großes Geheimnis in Eurer Seele zu führen; scheinet — (abspringend) doch, Ihr kennet mich noch zu wenig, Prinz, ich verarg’ es Euch nicht.

Moriz. (mit untergeschlagenen Armen dicht vor ihm hintretend) Mensch!

Lakai. (sezt den Wein auf, und entfernt sich)

Moriz. (mit verstellter Lustigkeit) Hier die Flasche laßt uns umstürzen; sie wird köstlich sein! (er füllt zwei Becher) Trinkt, Graf! —

Florentin. (schmeichelnd) Gnädigster Herr, Ihr seid ein Räthsel, von dessen Auflösung die Kunst des erfahrensten Menschenkenners zu Schanden wird.

Moriz. (zufrieden lächelnd) Wirklich? — (den Becher hebend) Auf, es blühe lang die Schönheit Rosaffens!

Florentin. (sich verwirrt stellend) Sie blühe! (beide trinken)

Moriz. (lachend) Rosaffa! ha, ha, ha!

Florentin. (nimmt den Becher von neuem auf) Es lebe hoch Sr. Durchlaucht Herzog Moriz von Kanella! (Zerstreuung simulirend) O, verzeiht, ich vergas mich, ich weis nicht mehr, was ich spreche.

Moriz. (sezt bestürzt das Glas nieder) Was war das?

Florentin. (angenehm) Vielleicht ein gutes Prognostikon!

Moriz. (strenge) Graf, äfft mich nicht! — (beide schweigen und beobachten sich lange)

Moriz. Graf, Ihr gäbet den Mahlern einen treflichen Heiligenkopf ab — mit Lust würde man dazu Eure Mienen kopiren, denn man würde den Heilgen in Euch, ohne Heilgenschein, erkennen. — Lüget Euer Gesicht nur nicht?

Florentin. (lächelnd) Ich antworte kein Ja, oder Nein, um wenigstens den Mund nicht lügen zu lassen.

(abermahlige Pause)

Florentin. Wie ists, mein gnädigster Fürst, wie ists mit Euerm Entschluß die Volksgährung betreffend? — Laßt uns den Aufrührern beizeiten entgegenarbeiten!

Moriz. Fürchtet Ihr denn Gefahr?

Florentin. Allerdings, in so fern weder Ihr, noch des Herzogs Durchlaucht hinlängliche Sicherheit besizt, noch Kraft einem rebellischen Volke entgegenzustehn.

Moriz. Woher?

Florentin. Wegen Mangel an Soldaten. — Es ist nothwendig, daß ein Corps errichtet werde, welches Eure Superiorität bewacht.

Moriz. (nach einiger Stille) Ja, ja, es muß eine große Werbung angestellt werden. Das ganze Land soll kontributiren. Wir haben jezt kaum tausend Mann auf den Füssen.

Florentin. Ist Munition genug vorhanden?

Moriz. Das Kriegskollegium soll mir morgen ein genaues Verzeichnis davon einliefern. In allen Fällen muß ausser Landes eingekauft werden. — Wenigstens müssen in zwei Monaten zehntausend Mann da stehn.

Florentin. Und zwar aus Landeskindern gesammelt; denn auf Ausländer ist in solchen kritischen Zeitpunkten nicht sicher zu rechnen.

Moriz. Aber es ist unmöglich aus eitel Landeskindern in so kurzer Zeit zehntausend Mann herbei zu schaffen; der Staat ist von keiner übermäßigen Größe, in welchem überdies mehrere Städte ein ausschließendes Recht haben, von allen Werbungen frei zu sein.

Florentin. Was kümmert uns dies? — Sie sollen ihre Dokumente und Urkunden vorweisen, diese müssen erst untersucht werden und ich wüßte nicht, welcher Dämon seine Hände im Spiel hätte, wenn wir nicht vermögend wären Worte zu verdrehn und zu verdeuteln und ihnen einen verlornen Prozeß an den Hals zu spielen.

Moriz. (mit geballter Faust auf den Tisch schlagend) Warum haben wir uns beide nicht früher kennen gelernt! — (seine Hand ergreifend) Fiorentino! Fiorentino! Ich hätte Euch noch manches — manches noch zu vertrauen, aber — —

So gut als wir, verstand auch Florentin das mistrauische Aber, und er wandte seine ganze Kunst daran den geringsten Argwohn aus dem Gemüthe des Prinzen zu vertreiben. Ob er glüklich, ob er unglüklich darin war, mag die Folge aufklären. Was ihre fernern politischen Unterredungen betrift: so find’ ichs nicht behäglich meine Leser dieselben länger anhören zu lassen; doch die Resultate derselben äusserten sich nach etlichen Wochen im Lande. — Hatte man vorher geseufzt, so schrie man jezt über Ungerechtigkeiten; wo man ehmahls weinte, verzweifelte man jezt. Und Florentin, der von seinen Freunden scharf bewacht wurde, dessen kleinste That ihnen nicht unbemerkt vorüberschlüpfte, wurde denselben mit jedem Tage ein dunkleres Räthsel.

Borghemo vorzüglich war um deswillen äusserst empfindlich. Er suchte täglich den Grafen in seinem Hause auf, wo er ihn aber nie fand; aufgebrachter, als vorher, kehrte er dann gewöhnlich heim und fluchte über das Schiksal und heuchlerische Menschenbrut. — Dulli nahm sich seines Herrn noch am meisten an; denn der alte Badner spielte, seit er mit Florentin in Kanella war, wiederum die Rolle eines Stummen und sogar Halbtauben, um einen desto geschiktern Horcher abgeben zu können.

„Gieb deinem Herrn diesen Brief;“ sagte eines Abends Borghemo zu Dulli: „vergiß es nicht! sobald er in der Nacht zu Hause kömmt!“

„„Ihr zürnt noch immer auf meinen Herrn?““

„Mit Recht!“

„„Ihr irrt Euch in ihm!““

„So irren sich tausende und du allein betrügst dich nicht?“

„„Freilich!““

„Narr!“

„„Ich verzeih’ Euch!““

„Nun, Schurke, was hältst du denn vom Grafen?“

„„Daß Ihr seine Größe nicht fasset, und ich seine Pläne nicht durchschaun kann.““

„Gieb ihm den Brief!“

Der Graf erhielt den Brief, der nichts geringers, als eine Herausfoderung zum Duell enthielt. Florentin konnte sich des Lächelns nicht erwehren; Dulli und Badner gaben auf sein Mienenspiel Acht. Er schrieb noch in der Nacht ein Billet, welches sogleich an Ort und Stelle gebracht wurde; zwar nicht an Borghemo selbst ging, aber doch die Widerlegung desselben betraf. —

„Was spricht man von mir in Kanella?“ fragte er Dulli’n und Badner’n, welche ihm vorm Schlafengehn die Geschichte des Tages zu rapportiren pflegten. Beide bezeugten, wie mit einem Munde, daß sein Kredit noch der alte sei, nur daß man vielerlei über seine Rolle am Hofe kannengiessere. — — — — —

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